In einer Urkunde des Jahres 1224, in der dem Zisterzienserstift Klostermarienberg zugehörige Gemeinden von der Weinsteuer befreit wurden, wird neben anderen Orten “Laztai” (Loisdorf) zum ersten Mal erwähnt. Diese alte Ansiedelung dürfte aber ausgerottet und zerstört worden sein.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1288 erwähnte ein eigenes Oberloisdorf mit 27 Lehensbauern, das dem Kloster durch Nikolaus von Güssing geschenkt wurde. 1558 wurde Oberloisdorf von der Herrschaft Lockenhaus übernommen. Im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die ansässige Bevölkerung durch Kriege und Pest in beträchtlichem Ausmaß dezimiert worden. Das erste Urbar des Jahres 1608 beschreibt den Ort als großteils öde; aus dem Urbar von 1622 ist ersichtlich, dass die früher verwüsteten Höfe wieder aufgebaut worden waren.

                                                    

1676 gelangte Oberloisdorf in den Besitz des Grafen Paul Esterházy. Um 1750 wurde in Oberloisdorf der Schulunterricht eingeführt. Das erste Schulgebäude dürfte wahrscheinlich mit der römisch-katholischen Kirche um 1771 erbaut worden sein.

1891 wurde die Freiwillige Feuerwehr Oberloisdorf gegründet, 1911 wurde in Oberlosidorf das königlich-ungarische Postamt unter dem Namen “Felsölaszlö” errichtet; das Gebäude war auch das Gemeindehaus von Oberlosidorf. Das bereits bestehende Schulgebäude wurde im selben Jahr aufgestockt. Gleichzeitig wurde in Oberloisdorf bis 1938 eine protestantische Schule

geführt. Sie befand sich auf dem Platz der heutigen evangelischen Kirche, wurde 1871 errichtet und 1955 wegen Baufälligkeit abgerissen. In den Nachkriegsjahren nahmen die Dorfbewohner den Wiederaufbau der Gemeinde in Angriff. 1958 wurde die neu erbaute evangelische Filialkirche eingeweiht, 1966 wurde der Pfarrhof fertiggestellt. Nachdem die Volksschule ihr neu errichtetes Gebäude 1967 feierlich eröffnet hatte, wurde die alte römisch-katholische Schule renoviert und als Pfarrheim genutzt.

Es herrschte auch eine rege Bautätigkeit in der Ortschaft und viele Häuser wurden neu errichtet bzw. umgebaut. Die Regulierungsarbeiten an der Rabnitz im Ortsgebiet konnten abgeschlossen werden. Auch die römisch-katholische Kirche wurde umgebaut und renoviert. Von 1970-1995 war Oberloisdorf ein Ortsteil der Großgemeinde Mannersdorf.

Seit 1. Jänner 1996 ist unsere Gemeinde wieder selbständig. Am 24.3.1996 wurden Bürgermeister und Gemeinderat der jungen Gemeinde neu gewählt. 1998 erfolgte die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses, und am 1.9.2001 konnte das neu adaptierte Gemeindehaus am Dorfplatz feierlich eröffnet werden.